Mit einem Turbo-Zertifikat können Investoren überproportional an Kursbewegungen teilhaben,
ob von Aktien, Indizes oder Währungen. Die spekulativen Derivate bieten damit deutlich höhere
Gewinnchancen als der einfache Aktien- oder Fondskauf – und ein deutlich höheres Verlustrisiko.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat den Markt kürzlich analysiert
und ernüchternde Zahlen vorgelegt: Kleinanleger verloren demnach mit Turbo-Zertifikaten
zwischen 2019 und 2023 in Summe rund 3,4 Milliarden Euro. Für drei Viertel von ihnen war die
Investition am Ende ein Minusgeschäft, das sie durchschnittlich 6.400 Euro kostete. Noch höher
war die Quote der Spekulationsverlierer ausgerechnet bei den Vieltradern: 91 Prozent der
Anleger, die mehr als 1.000 Transaktionen ausführten, landeten damit schlussendlich in roten
Zahlen.
Um unerfahrene Kleinanleger besser vor solchen riskanten Investments zu schützen, will die
BaFin den Handel schärfer regulieren. Künstliche Kaufanreize wie Neukundenboni sollen
zukünftig untersagt, das Verlustrisiko deutlicher gemacht werden. Zudem sollen Anleger vor dem
ersten Kauf und dann alle sechs Monate einen Wissenstest mit sechs Fragen zum Handel mit
den „Turbos“ absolvieren.