14.3.2024 – Das Analysehaus Franke und Bornberg hat sein „Produktrating Risiko-Lebensversicherung“ neu aufgelegt. Dabei erhielten 20 Produktgeber für mindestens eine Offerte die Höchstnote „FFF+“. Unter die Lupe genommen wurden insgesamt 112 Angebote.

Die Franke und Bornberg GmbH (FuB) hat ihr „Produktrating Risiko-Lebensversicherung“ aktualisiert und die Ergebnisse am Freitag veröffentlicht.

Im Vergleich zur vorherigen Ratingauflage haben die Analysten keine weiteren Änderungen an den Ratingkriterien vorgenommen. Seinerzeit wurden einige Aspekte wie „Leistung bei Tod im Ausland“, „Leistung bei Unfalltod“ und „Sofortleistung“ neu in den Bewertungskatalog aufgenommen.

Zudem hatten die Analysten an der Gewichtung der Kriterien geschraubt. Während für flexible Verlängerungsoptionen mehr Punkte vergeben wurden, wurden im Gegenzug andere Aspekte niedriger bewertet (VersicherungsJournal 16.3.2023).

So wurden die Policen bewertet

Als Quellen für das Rating werden nach Unternehmensangaben ausschließlich die Versicherungsbedingungen sowie gegebenenfalls verbindliche Verbraucherinformationen, Antragsformulare, Versicherungsscheine, Geschäftsberichte und per Stichprobe verifizierte Daten genutzt.

Die Testkandidaten wurden zunächst dahingehend überprüft, in welchen Ausprägungen beziehungsweise Varianten welche Detailleistungen und Einzelregelungen angeboten werden, wird zur methodischen Vorgehensweise erläutert.

Bewertung von null bis 100 und Mindeststandards

Die Qualität der jeweiligen Regelungen wurde in einem nächsten Schritt auf einer Skala von null für die schlechteste Ausprägung bis 100 für die beste Ausprägung eingeordnet. Danach wurden die einzelnen Leistungskriterien entsprechend ihrer Bedeutung aus Kundensicht gewichtet.

Die Klassen sind den Angaben zufolge „in ihrer Bandbreite so bemessen, dass geringfügige, für die Praxis unerhebliche Punktunterschiede nicht zur Einstufung in eine andere Klasse führen. Zusätzlich werden Mindeststandards berücksichtigt“. Die sieben Bewertungsklassen reichen von „FFF+“ („hervorragend“) bis „F-“ („ungenügend“).

Insgesamt gingen in die Ratingbewertung 38 Prüfkriterien ein. Weitere Details zur Methodik können in den Bewertungsrichtlinien nachgelesen werden, die auf dieser Internetseite zum Download bereit stehen. Dort werden auch eventuelle Mindestkriterien für bestimmte Ratingklassen erläutert.

Noten von „hervorragend“ bis „mangelhaft“

Die Analysten haben 112 Tarife von 60 Gesellschaften unter die Lupe genommen und an knapp jede vierte (2023: fünfte) Offerte die Höchstnote „FFF+“ („hervorragend“) vergeben. Rund jedes elfte (siebte) Angebot erhielt ein „sehr gut“ (FFF) und mehr als (fast) jeder zweite Testkandidat ein „gut“ („FF+“).

Weiterhin etwa ein Neuntel der Lösungen wurde mit „befriedigend“ („FF“) bewertet. Für zwei (vier) Tarife reichte es nur zu einem „ausreichend“ („F+“), für drei (vier) Offerten sogar nur zu einem „mangelhaft“ (F). Schlechtere Noten wurden nicht vergeben.

Im Vergleich zur Premierenauflage des Ratings (14.12.2020) hat sich die Zahl der „FFF+“-Produkte in etwa verfünffacht. Die Analysten stellen heraus, dass die Gruppe der „Minderleister“ („F+“, „F“) deutlich geschrumpft sei.

Etwa jeder vierte getestete Anbieter erreichte die Bestnote

Zu den Anbietern mit mindestens einem „FFF+“-Produkt gehören in alphabetischer Reihenfolge die

Neu in der Gruppe der Produktgeber mit mindestens einer Top-Offerte vertreten sind die Bayern-Versicherung, die Dortmunder, die Hannoversche und die Ideal.

Trübe Geschäftsaussichten

Zur Marktentwicklung teilte Franke und Bornberg mit, dass das Neugeschäft in dem Geschäftsfeld schrumpfe. Schuld daran sei vor allem der Nachfrageeinbruch bei Wohnimmobilien, der zu weniger neuen Hypothekenfinanzierungen führe, die mit einer Risikolebensversicherung abgesichert würden.

„Viele Menschen verzichten zudem aufgrund politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten auf Konsum und neue Kredite. Damit setzt sich der Negativtrend der ‚Corona-Jahre‘ ungebremst fort. Die Bestände sinken kontinuierlich“, halten die Analysten fest.

Dazu FuB-Geschäftsführer Michael Franke: „Auf die Rahmenbedingungen hat ein Versicherer keinen Einfluss. Aber er kann seine Absatzchancen mit kundenfreundlichen Tarifen verbessern“. Allerdings steige die Qualität der Tarife seit dem Erstrating vor vier Jahren nur langsam.

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