Im Frühjahr reagieren Marder besonders bisswütig auf Duftmarken fremder Tiere. Von April bis Juni steigt die Zahl der durchgebissenen Kabel und Schläuche. Tipps zur Marderabwehr gibt es viele, aber nur wenige helfen tatsächlich.25.03.2024

Zwischen April und Juni beißen Marder an einem durchschnittlichen Tag die Kabel und Schläuche von bis zu 1.000 kaskoversicherten Pkw  kaputt – deutlich mehr als im Rest des Jahres. Der Grund: Im Frühjahr reagieren Marder besonders bisswütig auf Duftmarken fremder Tiere. Da sich Marder gern in warme Motorräume zurückziehen und dort ihr Revier markieren, finden sich solche Duftmarken in vielen Autos. 

Wird eine zerbissene Leitung zu spät bemerkt, kann das gefährliche Ausfälle der Fahrzeugtechnik verursachen. Besonders gravierend sind Marderbisse bei Elektroautos, da bei defekten Hochvoltkabeln oft der gesamte Kabelsatz ausgetauscht werden muss. Wie können Autofahrer die Nagetiere wirksam vom Auto fernhalten und Schäden vermeiden?

1. Tipp: Fachgerechte Motorwäsche

Wer Marder in der Nachbarschaft hat oder Spuren eines Marders an seinem Auto feststellt, sollte seinen Motorraum fachgerecht reinigen lassen. Denn: Auf nichts reagieren Marder so aggressiv wie auf die Duftspuren ihrer Artgenossen. Deshalb sind auch Autos, die häufig an anderen Orten und damit in den Revieren anderer Marder parken, besonders oft betroffen. Die Duftmarken regelmäßig zu entfernen kann Marderbissen wirksam vorbeugen.

2. Tipp: Motorraum abschotten

Ebenfalls wirksam sind Abschottungen für den ganzen Motorraum. Sie hindern den Marder daran, überhaupt zu den Kabeln und Schläuchen vorzudringen. Für viele Modelle gibt es Teile zum Nachrüsten, einzelne Hersteller bieten die Abschottungen schon ab Werk an – allerdings als Zusatzausstattung.

Mehr erfahren Quelle: die Versicherer

So sind Marderbisse versichert

Marderbisse haben 2022 zu Schäden von 104 Millionen Euro an kaskoversicherten Pkw geführt. Die Zahl der Marderbisse ist gegenüber 2021 nur leicht gestiegen, aber der einzelne Schadenfall wird immer teurer: 2022 zahlten die Versicherer für jeden Marderbiss durchschnittlich fast 500 Euro. Das waren rund zehn Prozent mehr als 2021.

Wer sein Auto teil- oder vollkaskoversichert hat, ist gegen den finanziellen Schaden durch Marderbisse geschützt. Die Teilkaskoversicherung übernimmt in der Regel Schäden durch Kollisionen mit Haarwild, Glasbruch, Fahrzeugdiebstahl/Einbruchsversuch, Diebstahl / Beschädigung von Zubehör, Hagel/Sturm, Überschwemmung, Brand.

Die Vollkaskoversicherung ersetzt – zusätzlich zu den Leistungen der Teilkaskoversicherung – weitere Schäden am eigenen Auto, zum Beispiel die Schäden nach einem selbst verursachten Unfall. Sie übernimmt auch die Kosten für Vandalismusschäden wie zum Beispiel zerkratzten Lack oder eine zerbeulte Tür. Eine Kfz-Haftpflichtversicherung reicht hingegen bei einem Marderschaden am Auto nicht aus.

Wichtig: Einige Kasko-Versicherungstarife decken nur direkte Schäden ab, ersetzen also nur die beschädigten Teile. Andere Tarife umfassen auch die teils teuren Folgeschäden am Auto. Diese Versicherungen zahlen also auch dann, wenn angebissene Zündkabel den Katalysator lahmlegen, undichte Kühlschläuche zu Motor-Überhitzung oder kaputte Gummimanschetten im schlimmsten Fall zu Schäden an den Antriebs- oder Achsgelenken des Fahrzeugs führen.

Tipp: Arbeiten unter der Motorhaube oder der Fahrzeugelektrik müssen unbedingt sach- und fachgerecht ausgeführt werden. Wer selbst kein Auto-Experte ist, sollte im Zweifel lieber eine Fachwerkstatt aufsuchen.